Grußwort des Vorsitzenden „Hospiz Herborn-Dillenburg e.V.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste dieser Veranstaltung,
hier in Dillenburg soll ein Haus, ein Zuhause, eine Wohnung für Menschen in ihrer letzten Lebensphase gebaut werden. Die KI würde wohl sagen, dass lohnt sich nicht, dass alles ist viel zu teuer. Diese Menschen werden sowieso nicht mehr lange leben. Aber genau deshalb soll gemäß des hospizlichen Gedankengutes eine Herberge für die letzte Reise entstehen.
Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie wüssten, dass Sie nur noch kurze Zeit zu leben hätten bzw. ihre letzte Lebensreise bald enden würde?
Häufig sind es die kleinen Dinge, die einem Menschen ein letztes Lächeln aufs Gesicht zaubern: noch einmal die Familie um sich haben oder den Freund, den man lange nicht gesehen hat; noch einmal mit der geliebten Katze schmusen und ihr Schnurren hören; noch einmal die Sonne spüren und dabei einen Schluck vom Lieblingsbier trinken.
Dazu gehört aber auch: nicht allein sein in den letzten Tagen und Stunden, keine Schmerzen haben, keine Atemnot, keine Angst.
Im zukünftigen Elisabeth-Hospiz werden ehrenamtliche und hauptamtliche Helfer zusammenarbeiten, damit schwerstkranke und sterbende Menschen ihre letzten Wünsche erfüllt bekommen.
Bis zuletzt sollen sie hier Lebensqualität und Lebensfreude erfahren können ohne Angst und Schmerzen mit sich ins Reine kommen und sich in Würde verabschieden.
Ich bin sicher, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Elisabeth-Hospizes werden ihre Gäste in einen Mantel aus Zuwendung, Fürsorge und Geborgenheit hüllen werden, denn das bedeutet das Wort „Palliativpflege“ übersetzt.
In einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen in ihrer letzten Lebensphase allein leben, werden stationäre Hospize immer wichtiger.
Vor einigen Jahren haben wir hier mit der Planung und der Erarbeitung einer Konzeption begonnen. Das Elisabeth-Hospiz soll zu einem elementaren Bestandteil der regionalen Hospiz-Versorgung werden. Wenn die geplanten Plätze im Hospiz endlich zur Verfügung stehen, dann muss ich die vielen Anrufer, die mich anrufen und nach einer Versorgungsmöglichkeit für ihre schwerkranken Angehörigen suchen, nicht mehr länger auf entfernt gelegene Hospize verweisen. Dann haben wir endlich eine Herberge vor Ort.
Um solch ein Projekt zu verwirklichen, braucht es viele Helfer, Unterstützer und Spender, die tatkräftig und motiviert zusammenarbeiten. Das ist Ihnen, Herr Bittermann als Trägervertreter, bisher vorbildlich gelungen.
Im Namen des Fördervereins „Hospiz Herborn-Dillenburg“ und auch im Namen der gesamten Hospizbewegung danke ich allen Beteiligten herzlich, die sich in der Planungsphase des Elisabeth-Hospizes so engagiert eingebracht haben. Respekt vor dieser herausragenden Leistung!
Möge das neue Hospiz ein Ort des Friedens, der gelebten Mitmenschlichkeit und der Menschenwürde werden.
Dillenburg, am 25.09.2025
Hartmut Uebach